Vortrag von Dr. Jürgen Büschenfeld
Kosten: 5 € Mitgl./7,50 € Nichtmitgl.
Zwischen 1933 und 1945 waren im Deutschen Reich über 40.000 Lager errichtet worden, um Menschen gegen ihren Willen dort festzuhalten, sie zu demütigen, sie auszubeuten und um, im Extremfall vieler Konzentrationslager für jüdische Menschen, für Sinti und Roma, politische Häftlinge etc., sie zu ermorden. Über ganz Deutschland spannte sich ein dichtes Netz größerer oder auch kleinerer Lager. Schildesche machte dabei keine Ausnahme.
Galt der „Schlosshof“ seit 1940 beschönigend als „jüdisches Umschulungslager“ bzw. als Arbeitslager für jüdische Häftlinge, war er in den meisten Fällen nichts anderes als die Zwischenstation für die bevorstehende Deportation nach Auschwitz oder Theresienstadt im Jahr 1943. Von den ca. 250 Häftlingen im Schlosshof wurden über 200 ermordet.
In der ehemaligen Gaststätte „Vadder Ertel“ waren in zentraler Ortslage von Schildesche Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter aus Polen und Frankreich untergebracht, die in der Landwirtschaft oder auch am Schildescher Viadukt arbeiten mussten. Und auch die Stadtwerke unterhielten ein kleines Lager für die dort tätigen Zwangsarbeiter.
Der Referent ist ein guter Kenner der Regionalgeschichte und hat bereits mehrere Publikationen zur NS-Geschichte verfasst. Mit dem Vortrag soll an die Menschen und ihre unwürdigen Lebensbedingungen erinnert werden.
Bild: mit freundlicher Genehmigung von Phil | www.auferstandenausruinen.de